Kamenz (aus dem Sorbischen für „Ort am Stein“) ist bekannt als der Geburtsort des großen deutschen Dichters und Aufklärers Gotthold Ephraim Lessing und gehört zu den kulturellen Zentren in Sachsen.
Kreis- und Lessingstadt Kamenz
1225 wird es erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen erwähnt. Die Lage an der „Hohen Straße“, jener wichtigen frühmittelalterlichen West-Ost-Handelsverbindung und die Zugehörigkeit zum 1346 gegründeten Oberlausitzer Sechsstädtebund beeinflussten entscheidend die Entwicklung der Stadt.
Der historische Altstadtkern versprüht mit seinen vielen kleinen Gassen einen besonderen Charme. Der denkmalpflegerische Wert besteht darin, dass der ursprüngliche Stadtgrundriss im Laufe der Jahrhunderte gewahrt blieb. Reste der Stadtbefestigung sind ebenfalls noch zu finden.
Neben der 800-jährigen Geschichte ist Kamenz auch als „grüne“ Stadt bekannt. Jährlich im Mai/Juni pilgern Besucher auf den Hutberg, eine Parkanlage mit vielen wertvollen und seltenen Pflanzen und Gehölzen, um tausende von blühenden Rhododendren und Azaleen zu bewundern. Der Stadtgärtnermeister und ehemals sächsische Hoflieferant Wilhelm Weiße hat neben dieser botanischen Kostbarkeit auch noch den Volkspark und den Weißschen Garten im 19./20. Jahrhundert als Erbe hinterlassen.
Hauptkirche St. Marien, Klosterkirche St. Annen, St. Just-Kirche und die Katechismuskirche sind bzw. beherbergen seltene sakrale Schätze. So konnte in Kamenz ein einzigartiges Ensemble von acht spätgotischen Schnitzaltären erhalten werden.
Weiteres besonderes Highlight der Stadt ist die vielfältige Museumslandschaft. Neben dem Lessing-Museum zu Ehren und zum Gedenken an den gleichnamigen größten Sohn, dessen Spuren man an vielen Orten in Kamenz noch finden kann, lädt das Museum der Westlausitz auf eine Reise in Zoologie, Geologie, Botanik, Archäologie und Kulturgeschichte der Region ein. Abgerundet wird das Angebot von einer stadtgeschichtlichen Ausstellung im Malzhaus.
Wer einen konkreten Anlass für einen Ausflug nach Kamenz benötigt, dem sei das bunte Kulturprogramm ans Herz gelegt. Neben den Konzert-Terminen auf der legendären Hutbergbühne, eine Berg-Natur-Bühne mit bis zu 10.000 Zuschauern, und dem Spielplan des Theaters sind große Stadtfeste eine Spezialität der Einwohner. Als wichtigstes und bedeutendes ist das Forstfest Ende August weithin bekannt.
Heute leben in Kamenz uns seinen sieben Ortsteilen ca. 18.000 Menschen. Die Lessingstadt versteht sich damit als Mittelzentrum zwischen Dresden und Bautzen.
Vor dem Hintergrund eines soliden wirtschaftlichen Mittelstandes, dessen Schwerpunkt in den Branchen Metallerzeugnisse, Maschinenbau sowie dem Ernährungs- und Textilgewerbe, liegt, erobern Firmen wie „Sachsenfahnen“, „Jägermeister“ oder „Li-Tec“ als weltweit agierende Unternehmen von hier aus Märkte in Europa und Übersee.
Darüber hinaus hat sich Kamenz als Verwaltungszentrum mit zahlreichen Behörden des Freistaates und des Landkreises einen Namen gemacht. Das Statistische Landesamt sei nur als ein Beispiel genannt.